Preis-Schock: Deutschland hat teuerstes Internet
Viel Kohle für wenig Internet-Speed? Warum das in Deutschland so ist und was wir uns von unseren Nachbarländern abgucken können!
Viel Kohle für wenig Internet-Speed? Warum das in Deutschland so ist und was wir uns von unseren Nachbarländern abgucken können!
Ihr habt es wahrscheinlich selbst gemerkt: Eine schnelle Internetverbindung in Deutschland kostet richtig Asche. Eine Studie von Verivox hat jetzt bestätigt, was viele von euch schon lange vermutet haben. Nirgends in der EU müsst ihr so tief in die Tasche greifen wie bei uns. Laut Berliner Morgenpost zahlt ihr im Schnitt einen Euro pro Megabit! Zum Vergleich: In Rumänien bekommt ihr das Gleiche für nur einen Cent!
Telekommunikationsexperte Jörg Schamberg von Verivox hat eine klare Antwort: Schuld ist die geringe Konkurrenz auf dem Markt. Viele Internetanbieter kaufen ihre Leistungen von der Telekom – und die gibt die Preise vor. Die Telekom selbst sieht das aber anders. Laut einer Sprecherin gibt es in Deutschland keinen Mangel an Wettbewerb. Mehr als 250 Firmen bauen Glasfaser aus, was uns als Verbraucher mehr Auswahl bieten soll.
Obwohl der deutsche Markt seit 1998 liberalisiert ist, hängen auch heute noch viele Wettbewerber am Tropf der Deutschen Telekom: Sie kaufen deren Vorleistungsprodukte zu festgelegten Preisen ein.
Während ihr hierzulande ordentlich blechen müsst, gibt’s in anderen EU-Staaten echtes Schnäppchen-Internet. In Rumänien zahlt ihr nur einen Cent pro Megabit, in Polen und der Slowakei sind es drei Cent. Deutschland ist damit 100-mal so teuer wie Rumänien! Aber auch Österreich und Belgien sind nicht gerade billig unterwegs – dort kostet ein Megabit immerhin 35 Cent.
Fakt ist: Deutschland hängt beim Internet nicht nur beim Ausbau hinterher, sondern auch beim Preis. Ob sich das in Zukunft ändert? Fraglich. Bis dahin heißt es wohl weiter: Viel zahlen für wenig Speed.